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Die französische Invasion

Ein anderes schwerwiegendes Ereignis passierte 1810 und brachte die Stadt durcheinander: die Ankunft der französischen Truppen, was für Chiclana den Ruin, Krieg und Tod bedeutete.

In dieser Zeit, mitten im gemeinsamen Krieg mit England gegen Frankreich, richteten die Franzosen in Chiclana das Hauptquartier ihrer Truppen ein, die damals Cadiz und San Fernando belagerten. Cadiz unterlag dem französischen Druck zu keiner Zeit, aber mit Zustimmung der Bevölkerung von Chiclana, der Obrigkeiten und Vertretern der Kirche, sowie den Befehlen des pro-französischen Bürgertums, das Cadiz regierte, hatte man keine andere Wahl, alle Mittel der Stadt den französischen Invasoren zur  Verfügung zu stellen. (Lebensmittel, Waffen, Ländereien, Vieh und Häuser)

Der Marquis von Hormasas schickte den Chiclanern von Cadiz einen beschämenden Befehl, in dem alle Salzarbeiter und Personen, die in der Lage waren, eine Waffe zu tragen, die Stadt verlassen mussten. In ihr blieben die älteren Menschen, Frauen und Kinder zurück, denen zusätzlich befohlen wurde, die französischen Truppen freundlich zu empfangen. So kam es dazu, dass man unbewaffnet und mit vielen Anwohnern auswärts, dem König Napoleon I Unterworfenheit und Treue schwören musste.  Dieser König, den man im Volksmund mit dem Namen Pepe Botella taufte, kam am 19. Februar 1810 nach Chiclana.

Diese erniedrigende Situation erstreckte sich über 30 Monate. Solange dauerte die Besetzung Chiclanas durch französische Truppen, genauer gesagt vom 7. Februar 1810 bis um 25. August 1812. Aber die Chiclaner gaben nicht auf und begannen im April 1810 französische Soldaten auf den Feldern und Wegen zu bedrängen und zu töten. 

Die als “Schlacht von Chiclana” (oder “Schlacht um La Barrosa”, wie sie die Engländer bezeichneten) bekannte Schlacht fand am 5. März 1811 statt. Hier kämpften Engländer und Spanier gegen die französische Armee und sie hatte ihren Schauplatz auf dem "Cerro de la Cabeza del Puerco" und Umgebung. Obwohl die französische Armee dabei sehr schlecht abschnitt, bedeutete es nicht den endgültigen Rückzug aus Chiclana. Dieser fand, wie bereits erwähnt wurde, am 25. August 1812 statt.

Die Besetzung durch französische Truppen war für Chiclana ein echter Zusammenbruch. Die wirtschaftlichen Aktivitäten kamen voll zum Stillstand und die Soldaten machten sich regelmäßig mit Plünderungen unbeliebt.

1810 gab es keine Weinlese, da die Soldaten die Trauben bereits vor der Ernte vernichteten. Mehl, um Brot zu machen, Öl, Wein, Speck, …. waren damals knapp. Das Vieh diente dazu, die Truppen zu versorgen. Die Kirche von San Juan Bautista wurde von den Franzosen als Stall für ihre Pferde benutzt, die täglich 700 Arrobas (altes spanisches Gewicht = 8 Tonnen) Stroh brauchten.

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